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Urbaner Purismus neu gedacht: Erwin Gegenbauer eröffnet Wiener Stroh Zimmer

Eine große Affinität zu naturnaher Produktion und „Lebens“-Mitteln im ursprünglichsten Sinne hatte Essigpapst Erwin Gegenbauer schon immer. Jetzt geht er noch einen Schritt weiter und ergänzt das Angebot seiner Wiener Gäste Zimmer – mit Stroh. Getrocknete Getreidehalme sind Hauptbestandteil der fünf neuen Wiener Stroh Zimmer, die allen Herausforderungen und Bedenken zum Trotz pünktlich zur Wiedereröffnung der Hotellerie und Gastronomie in Wien fertig geworden sind. Stroh findet sich nicht nur in den Betten, sondern ist auch zentraler Bestandteil der neu eingezogenen Wände. Unverändert sind Gegenbauers legendäre Gastgeberqualitäten inklusive selbstgemachtem Frühstück, eigenem Honig vom Dach und Eiern von Hühnern auf der Terrasse.

Konventionelle Ideen haben Erwin Gegenbauer noch nie interessiert, und so wundert es auch nicht, dass sich der Wiener Tausendsassa mit seinen neuen Stroh Zimmern mal wieder selbst übertroffen hat. „Ich hatte schon lange den Gedanken, Stroh einzusetzen, der Stoff fasziniert mich“, erklärt der Qualitätsfanatiker. Gesagt, getan! Nach über einem Jahr Bauzeit sind die fünf neuen Zimmer, die der ehemaligen Lagerfläche der Essig Brauerei im zehnten Wiener Bezirk ein ganz neues Gesicht geben, fertig. Von der Konzeption bis zur Umsetzung war der Gedanke der Kreislaufwirtschaft maßgeblich: In den neuen Zimmern kommen Materialien zum Einsatz, die andernorts nicht mehr gebraucht werden und hier eine neue Funktion erhalten. Dabei geht es nicht nur um Baustoffe, die wiederverwendet werden, auch Materialien aus der Brauerei wie Barriquefässer und Essigtanks erhalten eine neue Bestimmung.

Authentizität und totale Transparenz

Aber warum Stroh? „Früher war es gängig, auf diesem Material zu schlafen. Ich erinnere mich daran, dass ich bei meinen Großeltern eine Strohmatratze hatte, die war schrecklich durchgelegen. Diesen archaischen Gedanken wollten wir wieder aufgreifen, aber an unsere Zeit angepasst mit allem Komfort“, so Gegenbauer.   „Außerdem ist es ein hervorragender naturbelassener Stoff. Auch heute wird noch damit gebaut, aber immer in Verbindung mit Lehm. Das widerspricht unserem Gedanken der totalen Transparenz, wir wollen sehen, fühlen und riechen, was uns umgibt.“ Gerade der Raumduft spielt für den Wiener eine große Rolle: „In so vielen Hotels sind künstliche Düfte in der Luft, die wohl als angenehm gelten sollen. Das hier ist etwas ganz anderes, das Stroh verströmt seinen eigenen, natürlichen Geruch“, erklärt der Essigpapst.

Wohnen mit neu arrangierten Materialien

Wie bei allen Projekten, die Gegenbauer anpackt, gilt auch bei den Wiener Stroh Zimmern die Devise „So wenig wie möglich und so viel wie nötig“. So steht das zentrale Gestaltungselement Stroh in direkter Verbindung mit der komfortablen Ausstattung der Zimmer. Die Wände bestehen aus mit Stroh gefüllten Stahlgittern, die auch als Befestigung für Regale und Lampen dienen. Das Bett ist ebenfalls aus Stroh und erinnert so an die früher gängigen Schlafstätten. Rote und gelbe Raumteiler verleihen den Zimmern Farbe, ohne vom Wesentlichen abzulenken. Durch die dezente und durchdachte Beleuchtung wirken die Räume gemütlich und modern. „Überall da, wo es möglich war, haben wir Materialien wiederverwendet und ihnen so ein neues Leben gegeben. Als wir aufgehört haben, Balsamessig herzustellen, hatten wir plötzlich die Barriquefässer übrig. Daraus haben wir Sessel und Waschtische für die neuen Zimmer gebaut. Es wurde vieles von früheren Baustellen hier neu eingesetzt, die Leuchtkörper sind beispielsweise aus dem Glas ehemaliger Fenster, und sogar die Überdachung am Übergang zur Brauerei besteht aus einem alten Essigtank, der jetzt eine neue Funktion erfüllt“, erklärt Erwin Gegenbauer.

Architektur für die Sinne

Wenn es um die Verwirklichung seiner Ideen geht, vertraut Gegenbauer nur einem Architekturbüro. Die Architekten heri & salli, die auch schon die Wiener Gäste Zimmer und den Stand am Naschmarkt gestaltet haben, konnten sich auch beim neuesten Projekt erneut kreativ austoben. Geschäftsführer Josef Saller sagt: „Wie wir in der Zusammenarbeit mit Erwin Gegenbauer gerne sagen, es geht um das Sichtbarmachen von Abläufen, die wir optimieren und auf das Notwendige reduzieren. Die Stroh Zimmer sind für uns ein architektonischer Moment für die Sinne.“

Seit Juni können Gäste Übernachtungen in den neuen Zimmern buchen. Mit dabei ist das beliebte hausgemachte Frühstück mit regionalen Lebensmitteln, Eiern von eigenen Hühnern und Brot, gebacken von Hausherrin Daniela Gegenbauer. Eine Nacht für zwei Personen inklusive Frühstück ist für 220 Euro buchbar.